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Großes Geschenk: Das BRSO feiert 75. Jubiläum

Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks feiert sein 75. Jubiläum mit großen Galakonzerten am 19. und 20. April in der Isarphilharmonie. Auf Wunsch des neuen Chefdirigenten Simon Rattle – und passend zum 150. Geburtstag von Arnold Schönberg – werden dessen Gurre-Lieder aufgeführt.

Der Dirigent Rattle in schwarzem Hemd beim Dirigieren mit geschlossenen Augen.
„Sexy, elegant, sinnlich“: Für Simon Rattle sind die Gurre-Lieder eine alte Jugendliebe. Copyright: Astrid Ackermann

„Jede Aufführung der Gurre-Lieder ist ein historisches Ereignis“, sagt Nikolaus Pont, Manager des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO). Da Schönbergs Ausnahmewerk mit immensem Aufwand verbunden ist, kommt es nur äußerst selten zur Aufführung. „Die größte Herausforderung ist, alle rund 300 Mitwirkenden, etwa 150 Sänger*innen und 140 Musiker*innen, auf der Bühne unterzubringen“, so Pont, dessen Team seit 2021 in den Vorbereitungen für dieses außergewöhnliche Geburtstagsprogramm steckt.

 

Schönbergs Komposition, für die er elf Jahre gebraucht hat, basiert auf einer romantischen Märchendichtung des dänischen Schriftstellers Jens Peter Jacobsen. Eine mittelalterliche Liebestragödie auf dem dänischen Schloss Gurre inspirierte das Musikgenie Schönberg zum Werk mit der größten Orchesterbesetzung, für die je geschrieben wurde: Motive wie Liebe, Eifersucht und Versöhnung vertont er von liedhaft-zart bis klanglich überwältigend. „Die Gurre-Lieder sind an allen Ecken und Enden größer dimensioniert als andere symphonische Werke“, erzählt Nikolaus Pont.

Ein Mann in Sakko und Hemd wird portraitiert
Für Nikolaus Pont sind die Gurre-Lieder der unübertreffliche Kulminationspunkt der musikalischen Romantik. Copyright: BR/Markus Konvalin

„Es erfüllt uns mit Stolz, so etwas auf die Beine stellen zu können. Wir hoffen, dass viele Menschen zuhören oder zuschauen und sagen: Wow!“

Nikolaus Pont, Manager des BRSO

Was aber macht die Gurre-Lieder zu einem Meilenstein der Musikgeschichte? Nikolaus Pont spricht fasziniert von der Substanz der Komposition: „Das Werk stellt einen absoluten Kulminationspunkt eines Zeitalters dar, bei dem Schönberg die Stilmittel der Romantik bis ins Letzte ausreizt.“ Mit den Gurre-Liedern erreiche der Komponist auch einen Punkt in seinem Schaffen, an dem es so nicht mehr weitergehen konnte, sondern zwangsläufig etwas Neues kommen musste.

 

Um die massive Besetzung zu stemmen, habe man zusätzliche Musiker*innen engagiert, und der Chor des Bayerischen Rundfunks erhält Verstärkung vom MDR-Rundfunkchor aus Leipzig. Auch für die Solo-Rollen hätte man sich keine geeignetere Besetzung wünschen können, schwärmt der Orchestermanager: „Thomas Quasthoff als Sprecher ist einfach absoluter Luxus!“

„Das Stück wandert in knapp zwei Stunden von einem Höhepunkt zum nächsten und das Finale ist schier überwältigend.“

Orchestermanager Nikolaus Pont

Schönbergs Werk gerecht zu werden ist für alle – das Team des BRSO und die Gasteig-Crew – eine sportliche Herausforderung. „Wo räumliche Begrenzungen ein Hindernis darstellen, setzen sich Menschen sehr kollegial und professionell dafür ein, dieses Ausnahmeprojekt mit uns zu ermöglichen“, betont Pont. Eine kreative Lösung: Die erste Sitzreihe der Isarphilharmonie wird extra überbaut, um mehr Bühnenfläche zu schaffen. Selbstverständlich sorgt der Bayerische Rundfunk für eine adäquate Konzert-Übertragung so eines rar stattfindenden Events, 60 Mikrofone und 10 Kameras werden dafür im Konzertsaal installiert. Dank Übertragungswägen kann unbegrenzt Publikum von nah und fern das Ereignis zum 75. des BRSO miterleben. Orchestermanager Pont: „Gerade in der ersten Saison von Simon Rattle ist das ein schönes Signal!“

Ein Orchester steht auf einer Baustelle
Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bei einem Fotoshooting im Münchner Werksviertel Copyright: BR/Astrid Ackermann

„Es freut mich außerordentlich, dass der Bayerische Rundfunk und das BRSO in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag begehen und wir zu dieser Gelegenheit dem Publikum ein ganz besonderes Geschenk machen können: Nicht nur die Menschen im Saal können an diesem außergewöhnlichen Konzerterlebnis teilhaben. Wir übertragen das Galakonzert am 19. April live im Radio und am Folgetag im BR-Fernsehen und laden dazu herzlich ein!“

Dr. Katja Wildermuth, Intendantin BR

Symphonieorchester des BR: Gurre-Lieder

Freitag, 19. April (20:00 Uhr) und Samstag, 20. April (19:00 Uhr) in der Isarphilharmonie

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