Der Neue Gasteig
Der Gasteig soll auch in Zukunft ein attraktiver, lebendiger und offener Ort für Kultur und Bildung sein. Die Sanierung des Hauses mit seinen mehr als 90.000 Quadratmetern soll den Gasteig fit für die Zukunft machen.
Der Gasteig der Zukunft
Mehr Licht, mehr Luft, mehr offene Flächen
Der Gasteig öffnet sich! Im Rahmen der Sanierungspläne werden Teile der Backsteinfassade durch Glasflächen ersetzt. Die von weitem sichtbare gläserne „Kulturbrücke“ verbindet alle Gebäudeteile des Gasteig und sorgt für eine noch stärkere Vernetzung der Gasteig-Institute. Signalisiert wird: Der Gasteig ist ein offenes Haus für alle und schlägt als pulsierender Begegnungsort eine Brücke in die Stadt. Es entstehen Aktionsflächen für alle und Kulturvermittlung wird künftig eine noch stärkere Rolle in Europas größtem Kulturzentrum spielen. Der ganze Gasteig soll barrierefrei zugänglich, miteinander verwoben und durchschaubar sein. Ein buchstäblicher Höhepunkt der Sanierungspläne: Auf dem Dach der Philharmonie soll ein für alle offener neuer Aussichtspunkt hoch über der Isar entstehen. Dort wird es auch ein Dachrestaurant geben – und vor allem einen einzigartigen Panoramablick über München.
Der Neue Gasteig
Was steht im Fokus? Die zentralen Elemente der Sanierungspläne zum Nachlesen.Willkommen Zukunft
Unsere Infozeitung fasst das Wichtigste zum Neuen Gasteig zusammen.Offener, demokratischer, kommunikativer
Architekt Gunther Henn im Gespräch über die Neugestaltung des GasteigVideo-Rundgang
Das Münchner Architekturbüro Henn zeigt im Video seine Visionen vom Gasteig der Zukunft. Der sanierte Gasteig soll für Offenheit und Transparenz stehen und als „pulsierendes Kulturherz Münchens“ weltweit Anerkennung finden. Dieser Video-Rundgang basiert auf einem 3D-Modell des Neuen Gasteig. Mit der BIM-Methode (Building Information Modeling) werden alle relevanten Bauwerksdaten digital erfasst und modelliert – für einen verbesserten Planungsprozess.
Ich stimme der Datenübermittlung zwischen meinem Browser und Vimeo zu. Mehr Informationen.
Europas größtes Kulturzentrum wird saniert
Ausgangspunkt für die umfassende Sanierung des Kulturzentrums sind technische Notwendigkeiten. Nach dem mehr als 35-jährigen Betrieb haben die meisten der über 200 technischen Anlagen im Gasteig ihre durchschnittliche Lebensdauer nicht nur erreicht, sondern in vielen Bereichen schon überschritten. Der reguläre Betrieb der Gebäude mit durchschnittlich 150.000 Besucher*innen pro Monat kann damit nicht mehr fortgesetzt werden. Jedes noch so kleine Ausfallrisiko bei wichtigen technischen Anlagen (wie z. B. der Sprinkleranlage) würde Teilschließungen oder die gesamte Schließung des Hauses nach sich ziehen. Bei der Prüfung verschiedener Sanierungsvarianten zeigte sich, dass die vollständige Erneuerung aller technischen Anlagen, verbunden mit einer Modernisierung und funktionalen Aufwertung des Hauses, die einzig sinnvolle Lösung ist. So wird die Chance genutzt, den Gasteig als Kulturzentrum in einer ständig wachsenden und sich wandelnden Stadt für die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte zu rüsten.
Meilensteine der Sanierung
Im Juli 2015 beauftragt der Münchner Stadtrat die Gasteig München GmbH, ein Nutzerbedarfsprogramm für den zukünftigen Gasteig in Zusammenarbeit mit allen Nutzern zu erstellen. Das Baureferat wird parallel beauftragt, den Gebäudebestand zu untersuchen.
Im April 2017 entscheidet der Münchner Stadtrat mit großer Mehrheit, auf der Basis des Nutzerbedarfsprogramms einen Architektenwettbewerb zur Gasteig-Sanierung auszuschreiben. Gleichzeitig soll nach einer möglichen Interimsspielstätte für die Zeit der Sanierung gesucht werden.
Am internationalen Architektenwettbewerb zur Gasteig-Sanierung nehmen 17 Architekturbüros aus ganz Europa teil. Eine hochkarätig besetzte Jury vergibt im Mai 2018 Preise an die Entwürfe von drei Büros: Auer Weber (München), Henn (München) und wulf architekten (Stuttgart). Im Oktober 2018 entscheidet der Münchner Stadtrat, dass die Henn GmbH aus München gemeinsam mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten den Gasteig fit für die Zukunft machen soll. Die Wahl für den Akustiker des Neuen Gasteig fällt auf das Büro Nagata Acoustics International unter Leitung von Yasuhisa Toyota.
Im Juli 2019 unterzeichnen Architekt Gunter Henn und Landschaftsarchitekt Rainer Schmidt gemeinsam mit dem damaligen Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner die Verträge für die weitere Planung der Sanierung.
Der Plan für den sanierten Gasteig steht. Im Juni 2020 legt das Architekturbüro Henn termingerecht die Ergebnisse der Vorplanung vor. Auch nach der Vorplanung bleibt das Projekt im vorgegebenen Kostenrahmen von 450 Millionen Euro. Im Dezember 2020 beschließt der Münchner Stadtrat, die Sanierung des Gasteig im Rahmen eines Investorenmodells durchzuführen und beauftragt das städtische Baureferat mit der Ausschreibung.
Nach nur 18 Monaten Bauzeit eröffnet der Gasteig HP8 als Interimsquartier in Sendling am 8. Oktober 2021 mit einem Festkonzert der Münchner Philharmoniker in der neuen Isarphilharmonie.
Im April 2022 erfolgt die Ausschreibung der Landeshauptstadt München für interessierte Investoren der Gasteig-Generalsanierung. Bedingt unter anderem durch die grundlegenden Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Laufe des Jahres 2022 liegt im Februar 2023 keine geeignete Bewerbung vor und das Vergabeverfahren wird aufgehoben. Der Münchner Stadtrat beauftragt die Verwaltung, mögliche Optionen für das weitere Vorgehen zu prüfen und diese bis Herbst 2023 vorzulegen.
Bis zum Beginn der Sanierungsarbeiten soll das Gasteig-Gebäude in Haidhausen zwischengenutzt werden. In einem Auswahlverfahren wird ein „Hauptzwischennutzer“ gesucht, der die Räumlichkeiten an weitere Nutzer*innen aus den Bereichen Kultur und Soziales weitervermietet. Im Februar 2023 schließt die Gasteig München GmbH im Auftrag der Stadt München einen Vertrag mit der gemeinnützigen GmbH „Fat Cat“, dessen Laufzeit bis Ende 2024 terminiert ist. Im Mai 2023 beziehen die ersten Mieter*innen die Räume in der „Fat Cat“.
Generalsanierung mit „Partnering-Modell“
Nach der Prüfung möglicher Optionen durch die Stadtverwaltung entscheidet der Münchner Stadtrat im Dezember mit großer Mehrheit, die Generalsanierung des Gasteig weiter zu verfolgen. Die Kosten werden mit rund 710 Millionen Euro veranschlagt. Eine städtische Gesellschaft soll das Projekt in einem „Partnering-Modell“ vorantreiben – in Zusammenarbeit mit einem Partner aus der privaten Bauwirtschaft. Das Partnering-Modell soll Verzögerungen und Kostensteigerungen vermeiden helfen. Es wird weiterhin mit sechs Jahren Planungs- und Bauzeit gerechnet.
Die Stadt München entscheidet sich im März 2024 für die MRG Münchner Raumentwicklungsgesellschaft als Projektverantwortliche für die Generalsanierung des Gasteig. Ursprünglich gegründet zur Realisierung der Messestadt Riem, hat das mittlerweile hundertprozentige Tochterunternehmen der Landeshauptstadt bereits zahlreiche Bau- und Infrastrukturvorhaben erfolgreich realisiert. Für das Projekt Gasteig soll sich die MRG ein Unternehmen aus der Bauwirtschaft als Partner an die Seite holen.
Wir für den Neuen Gasteig
FAQs Sanierung
Laut Stadtratsbeschluss im Juni 2019 führt das Münchner Architekturbüro Henn die Sanierung durch. Die Vorplanungen dafür sind abgeschlossen. Erste Eindrücke gibt es hier.
Drohende Schließung: Nach 35-jährigem Betrieb haben die meisten der über 200 technischen Anlagen im Gasteig ihre durchschnittliche Lebensdauer nicht nur erreicht, sondern in vielen Bereichen überschritten. Manche Reparaturen sind nicht möglich, weil es die nötigen Ersatzteile gar nicht mehr gibt. Jeder noch so kleine Ausfall bei wichtigen technischen Anlagen (wie z. B. der Sprinkleranlage) würde Teilschließungen oder die sofortige Schließung des Gasteig nach sich ziehen. Die Sanierung ist also eine technische Notwendigkeit.
Besser gleich richtig: In einem nächsten Schritt wurden verschiedene Sanierungsvarianten entwickelt. Der Vergleich dieser Varianten zeigte: Eine vollständige Erneuerung aller technischen Anlagen, verbunden mit einer Modernisierung und funktionalen Aufwertung des Hauses, ist die einzig sinnvolle Lösung, um den Gasteig für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten.
Der Gasteig als Motor der Stadt: Und München braucht einen zukunftsfähigen Gasteig! 2030 werden hier mehr als 1,7 Millionen Menschen leben. Die Stadt wird durch dieses rasante Bevölkerungswachstum noch internationaler und kulturell vielfältiger. Eine Entwicklung, die den Gasteig – Bildungs- und Kulturmotor Münchens – noch unersetzlicher macht, als er es jetzt schon ist. Die zeitgemäße Weiterentwicklung des Gasteig ist eine Investition in die geistige Infrastruktur Münchens, die sich auf Dauer rechnen wird. So kann der Gasteig mit München „mitwachsen“ – quantitativ und qualitativ.
Ein Totalabriss und vollständiger Neubau des Gasteig wäre ca. 200 Mio. Euro teurer als die Sanierung und wenig nachhaltig. Darüber hinaus wären die Anwohner*innen einer deutlich längeren und höheren Baubelastung ausgesetzt. Nicht zuletzt würde ein radikaler Neuanfang die fast 40-jährige Erfolgsgeschichte des Gasteig negieren. Viele Besucher*innen und Freund*innen des Gasteig sind mit dem Haus und seiner Geschichte emotional verbunden und der Gasteig wäre als Marker im Stadtbild nicht mehr vorhanden.
Im Dezember 2023 hat der Stadtrat nach eingehender Prüfung möglicher Optionen entschieden, die Generalsanierung des Gasteig weiter zu verfolgen. Die Kosten werden mit rund 710 Millionen Euro veranschlagt.