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Ein offenes Haus für alle

Die Vorplanung für den Neuen Gasteig durch das Münchner Architekturbüro Henn ist abgeschlossen. Was macht den Gasteig der Zukunft aus? Das sind die zentralen Elemente der Sanierungspläne.

 

Im Rahmen der Sanierungspläne werden Teile der Backsteinfassade durch Glasflächen ersetzt. Die von weitem sichtbare gläserne „Kulturbrücke“ verbindet alle Gebäudeteile des Gasteig und sorgt für eine noch stärkere Vernetzung der Gasteig-Institute. Signalisiert wird: Der Gasteig ist ein offenes Haus für alle und schlägt als pulsierender Begegnungsort eine Brücke in die Stadt. Das Kulturzentrum soll barrierefrei zugänglich, miteinander verwoben und durchschaubar sein. An einer zentralen, leicht zugänglichen Infotheke wird Besucher*innen bei allen Fragen weitergeholfen.

Entwurf für den Neuen Gasteig vom Architekturbüro HENN
Copyright: Henn

Mitmachen und Verweilen

Die Bürger*innen sollen sich ihren Gasteig zu eigen machen. Der Neue Gasteig möchte als Kultur- und Bildungszentrum das Potential aller Menschen zur Entfaltung bringen. Auf Sitzstufen kann man verweilen und das kostenlose W-Lan nutzen. Auf Aktionsflächen darf man selbst tätig werden. In Planung ist auch eine Speakers’ Corner an der Ecke zur Rosenheimer Straße, die sich alle erobern können. Zum Zuhören und Niederlassen lädt eine breite Arenatreppe jeden ein – zur angenehmen Pause am gachen Steig.

 

Kulturvermittlung wird künftig eine noch stärkere Rolle in Europas größtem Kulturzentrum spielen. Zentral im Erdgeschoss sind dafür 900 Quadratmeter als attraktive Anlaufstelle mit Arenen, Labs und angrenzender Kinderbetreuung geplant. Die entstehenden Flächen bieten Raum für interdisziplinäre Kooperation und Experimente.

 

Die Kinderbetreuung wird es Eltern ermöglichen, das Kulturangebot des Gasteig entspannter wahrzunehmen. Während Mama und Papa im Konzert oder einer Vorstellung sitzen, in der Stadtbibliothek schmökern oder in der MVHS lernen, tauchen die Kinder kompetent und liebevoll betreut in die Gasteig-Welt ein, sammeln Klang- und Hörerlebnisse und machen selbst Theater.

Zuschauer umringen auf der hellen Aktionsfläche des Neuen Gasteig eine künstlerische Darbietung
Copyright: Henn
Entwurf für den Neuen Gasteig vom Architekturbüro HENN
Copyright: Henn

Zukunftsfähige Räume fürs Lernen, Proben und Studieren

Die Unterrichtsräume der Hochschule für Musik und Theater werden im Neuen Gasteig zukunftsfähig: Ein größerer Saal unterstützt die Kammermusikausbildung, der Orchesterprobensaal erweitert die Probenmöglichkeiten. Die Schlagzeugräume werden als Cluster zusammengelegt und fördern das musikalische Miteinander. Ein neues Tonstudio mit separatem Aufnahmeraum und Vernetzung zu angrenzenden Räumen kommt dem steigenden Anspruch an Audio- und Videoaufnahmen nach.

 

Die Stadt wächst, und mit ihr der Bedarf an Erwachsenenbildung. Die Unterrichtsflächen der Münchner Volkshochschule werden attraktiv erweitert und bekommen in Zukunft direktes Tageslicht. Parallel zur Online-Information und -Anmeldung bleibt die persönliche Beratung unverzichtbar. Deshalb werden die Beratungsflächen vollkommen neu gestaltet. Für Veranstaltungen bietet das neue Forum im 1. Stock bis zu 300 Zuhörer*innen Platz. Von außen für alle einsehbar ist dieser neue Gasteig-Saal die geeignete Plattform für aktuelle Debatten.

Zahlreiche Gäste lauschen einer Veranstaltung der MVHS im Forum des Neuen Gasteig
Copyright: Henn

Die Bibliothek von morgen

Die Münchner Stadtbibliothek im Gasteig wird noch attraktiver als Ort der Begegnung gestaltet. Die öffentliche Bibliothek von morgen ist mehr als eine Medien-Entleih-Station. Sie ist ein Ort, der zum Lernen und Arbeiten, zum Lesen, Diskutieren und zum Mitgestalten einlädt. Große Fensterflächen schaffen eine offene und freundliche Atmosphäre und weitläufige Treppenlandschaften bieten flexible Aufenthaltsmöglichkeiten. Bereiche, in denen in Ruhe gearbeitet werden kann, und solche, die sozialen Kontakt fördern, wechseln sich ab. Dank moderner Open-Library-Technologie können Bücher und Medien rund um die Uhr ausgeliehen werden. Und außerdem geplant: Auf dem Dach soll ein Lesecafé mit großartiger Sicht auf die Stadt entstehen.

Menschen sitzen im lichtdurchfluteten Raum der Münchner Stadtbibliothek
Copyright: Henn

Top-Veranstaltungsräume

Der beleuchtete Saal der Philharmonie ist voll besetzt.
Copyright: Henn

Mehr Bühnennähe durch steilere Ränge, ein großer Deckenreflektor und eine ausgeklügelte Anordnung der Ränge sollen in der Philharmonie einen fantastischen Klang ermöglichen. Für die Akustik ist Yasuhisa Toyota verantwortlich. Für ein stimmungsvolles Erlebnis sorgen zudem zahlreiche LED-Stäbe an der Decke, die über dem Publikum eine Art Lichtwolke bilden.

 

Dank eines „Klapp-Parketts“ wird der Carl-Orff-Saal zum Multifunktionssaal. 800 Besucher*innen erleben hier künftig international hochkarätige Darbietungen zeitgenössischer darstellender Kunst, experimentelles Musiktheater, Filme, Chorkonzerte, Pop und Jazz oder Kammermusik. Der Raum verfügt über eine hohe Klangqualität, was das Münchener Kammerorchester besonders freuen wird. Denn der Carl-Orff-Saal wird eine neue Heimatspielstätte für das MKO, das im Neuen Gasteig nicht nur seinen Probenort, sondern auch seinen Verwaltungssitz bekommt.

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MKO In The Neighbourhood

Das Münchener Kammerorchester hat im April 2022 das Architekturbüro HENN und den Entwurf für den Neuen Gasteig besucht. Vier Streicher des MKO spielen Benjamin Brittens „Burlesque“.

Panorama-Blick über München

Ein buchstäblicher Höhepunkt der Sanierungspläne: Auf dem Dach der Philharmonie entsteht ein für alle offener, neuer Aussichtspunkt hoch über der Isar. Dort wird es auch ein Dachrestaurant geben – und vor allem einen einzigartigen Panoramablick über München

Menschen sitzen im Restaurant auf der neuen Dachterrasse und schauen über ganz München
Copyright: Henn

Stimmen zum Neuen Gasteig

Gasteig-Fans kommen zu Wort