Location-Check bei der Designliga
Wer hinter die Türen der Designliga blickt, staunt: Ein Team von Designern, Beratern & Architekten hat viel Herz und Tränen investiert, um die ehemalige Lagerhalle in eine stilvolle Visitenkarte zu verwandeln. Mit bequemen Sesseln, Küche und verstecktem Hinterhofgarten lässt es sich hier angenehm arbeiten und plaudern.
Ihr kennt das Areal sehr gut, wo ist es am schönsten?
Es wird bestimmt sehr angenehm, mit Gastronomie nah am Wasser zu sitzen. Und wir sind gespannt, was auf der Piazza alles passiert. Wie in Venedig: Auf dem Markusplatz tummeln sich alle, aber einige Straßen weiter ist es auch attraktiv. Explorative Persönlichkeiten werden die etwas versteckten Nischen entdecken. Aus romantischer städteplanerischer Sicht wäre es schön, den Isarkanal stärker mit einzubinden. Man kann von hier aus fast einen Stein reinwerfen, das Wasser fließt meditativ vorbei, im Sommer ist es angenehm kühl. Man sollte den Flaucher hier am Gasteig HP8 anfangen lassen.
Was macht dieses Areal für Euch aus?
In unseren 10 Jahren auf diesem Gelände sind viele berufliche und menschliche Verbindungen in die Nachbarschaft gewachsen. Pilates-Stunden haben aus einem tiefen Loch geholfen, der Unterzucker wird durch einen fantastischen Schokoriegel beim Reifenhändler Senjak behoben. Wie in einem Dorf gibt es hier so viele unterschiedliche Menschen, deren Leben und Beruf eng mit diesem Ort verbunden ist. Genau diese wilde Kombination finden wir reizvoll. Hier findet man für jedes Problem eine Lösung – oder mindestens eine Antwort.
Wie blickt Ihr auf die Zukunft mit dem Gasteig?
Die Kultur ist uns sehr nah, daher freuen wir uns auf viele spannende neue Leute! Die Isarphilharmonie ist ein Projekt, von dem man sich eine Scheibe abschneiden kann. Der Fokus liegt darauf, geniale Erlebnisse für einen fairen Preis zu ermöglichen. Ausschlaggebend ist, was drinsteckt. Wir glauben, dahingehend wird der Gasteig HP8 ein Vollknaller!
Schätzt seine hilfsbereite Nachbarschaft: Der Schreinermeister Hans Murr
Irrsinnig viele Nächte hat Hans Murr seit 1999 in seiner Schreinerei durchgearbeitet, etwa beim Bau mobiler Bartische für die Deutschen Tourenwagen-Meisterschaften. Heute lässt es der Schreinermeister etwas ruhiger angehen und zeigt Praktikant*innen, wie er Holz kreativ verarbeitet – zum Beispiel als Notenablage für Gasteig-Musiker.
In der Isarphilharmonie wird künftig viel Holz zum Klingen gebracht. Was denken Sie über den Gasteig-Einzug?
Generell fühlen wir uns hier recht wohl, und auch wenn mich Kultur weniger interessiert, denke ich doch, dass eine gute Symbiose zwischen Handwerk und Kunst entstehen kann.
Welches Verhältnis haben Sie zu den Nachbar*innen des Areals?
Wir helfen uns alle gegenseitig. Das Architekturbüro von Clemens Bachmann bekommt zum Beispiel Modellzuschnitte von mir und gemeinsam mit den Jungs von Coat‘n Cast habe ich schon Autos ausgebaut. Dafür muss ich zum Auto-TÜV nur ein paar Meter weiter in die Kfz-Werkstatt gehen, praktisch!
Und Sie haben hier erstaunlich viel Platz …
Ich bin in der Schreinerei zwar der Hauptmieter, aber insgesamt arbeiten hier sechs Selbstständige. Unten im Keller ist ein Lackierraum, oben im 1. Stock ein Büro. Wir haben hier alle Instrumente, die man braucht, um Möbel herzustellen: Hobelmaschinen, Breitbandschleifmaschinen, Kreissägen, Kantenschleifer, Furnierpresse, moderne CNC-Werkzeugmaschinen. Wir sind hier gut untergebracht – ein Auszug wäre Horror gewesen!
Text: Maria Zimmerer