Alexander Cameltoe ist ein Wortwitz auf Alexander Hamilton, einem der Gründerväter der USA. Der Drag-Charakter wurde 2016 geboren, im Zuge des Hypes um das Musical „Hamilton“. Der Name spielt an auf das Bodyshaming weiblich gelesener Personen: Als „Cameltoe“ bezeichnet man die Kontur der Schamlippen im Schritt, die sich abzeichnet, wenn Frauen enge Kleidung tragen.
Der Drag-Name Vicky Voyage wurde 2018 beim Skifahren in Frankreich geboren: Victoria steht dafür, dass Vicky schlecht verlieren kann, und Voyage für ihre Liebe zum Reisen. Mittlerweile kreiert sie ihre Wimpern selbst, nachhaltig und vegan.
Drag bedeutet für die britische Schriftstellerin und Performerin Claire Dowie Freiheit. Sie findet, dass die Vernunft für die Menschheit nur im Drag zu finden ist. Nur so sei es möglich, der neurotischen Massenhypnose der Gesellschaft zu entkommen:
„Wenn ich mich als männlich wahrnehme, so nimmt mich die Welt auch männlich wahr. Viele, die mich nicht kennen, erklären mir dann, dass ich mich auf der falschen Toilette befinde. In meiner männlichen Persona kann ich den Zwängen der Weiblichkeit entkommen, weil ich Mann bin. Aber zugleich kann ich auch den Zwängen der Männlichkeit entkommen, weil ich Frau bin. Ich kann das eine, das andere oder keines davon sein und mir das Beste aussuchen.“
Bei ihrer „classic in the box“-Serie hat die Drag-Perfromerin immer eine quadratische Box dabei, die ihr bis unter die Brust geht und ein kleines Fenster hat, durch das sie spielt. „Ich gehe rein und komme als andere Figur wieder raus. “, sagt Bridge Markland.
go drag! munich
Münchens erstes Drag-Festival vom 1. bis 5. Mai 2024Text: Anna Steinbauer