Herr Pixner, Sie sind mit fünf Geschwistern auf einem Südtiroler Bergbauernhof aufgewachsen. Einige Instrumente haben Sie in der lokalen Musikschule spielen gelernt, andere haben Sie sich selbst beigebracht. Was hat ihre Leidenschaft für die Musik entfacht?
Herbert Pixner: Musik hatte für mich schon immer einen sehr großen Stellenwert in meinem Leben. Bereits als Kind spürte ich die Faszination, die Musik ausstrahlt. Bis es aber soweit war, meine Leidenschaft zum Beruf machen zu können, war es ein langer Weg.
Sie sind ausgebildeter Tischler, waren Musiklehrer, Moderator und haben viele Sommer als Senner auf Almen verbracht. Als Musiker spielen Sie sich erfinderisch durch Rock, Volksmusik, Flamenco, Blues oder Jazz. Woher nehmen Sie diese unbändige Kraft, immer Neues anzupacken?
Meistens ist es die Not, die erfinderisch macht. Ich habe eine klassische Ausbildung auf der Klarinette und über die diatonische Harmonika habe ich mich lange Zeit intensiv mit der traditionellen alpinen Volksmusik beschäftigt. Daneben interessierte ich mich seit jeher für Rock, Blues, Jazz und arbeitete viel mit zeitgenössischen Komponist*innen zusammen oder als Musiker und Komponist im Theater. Wobei mich Musik mit viel Improvisation immer am meisten fasziniert hat.
In der Isarphilharmonie dürfen wir Sie 2023 mit zwei sehr unterschiedlichen Programmen erleben – am 1. Mai mit großem Orchester, am 17.10. zu viert mit dem Herbert Pixner Projekt: Was haben Sie vor?
Im Mai spielen wir zusammen mit dem hervorragenden Tonkünstler-Orchester das Programm „Symphonic Alps“, mit dem wir bereits 2019 zusammen mit den Berliner Symphonikern in der Philharmonie im Gasteig zu Gast sein durften. Und im Herbst sind wir beim einzigen München-Konzert im Zuge unserer Tour 2023 mit dem Herbert Pixner Projekt ebenfalls wieder in der Isarphilharmonie. Wir freuen uns schon sehr auf die Konzerte!
Ihre Fangemeinde wird immer größer und feiert Sie als „Jimi Hendrix der Volksmusik“ oder „Frank Zappa der Alpen“. Wohin soll Ihre musikalische Route noch führen?
Pixner lacht: Oh, diese Frage ist schwer zu beantworten. Auf jeden Fall reizt es mich immer wieder, Neues auszuprobieren. Wir erweitern zum Beispiel 2024 das Herbert Pixner Projekt um ein weiteres Bandmitglied. Alessandro Trebo wird am Flügel mit dabei sein und ich arbeite bereits jetzt schon an einem neuen Album und Programm. Was sich daraus noch alles entwickelt, kann man nicht vorhersagen. Es bleibt hoffentlich spannend.
Welchen Gipfel möchten Sie in Ihrem Leben unbedingt noch erklimmen?
Wir haben das große Glück, mittlerweile in den schönsten und renommiertesten Häusern im gesamten deutschsprachigen Raum spielen zu dürfen. Und wir haben das beste Publikum der Welt, das uns nun schon seit bald 20 Jahren auf unserem Weg begleitet. Wer weiß, was sich noch alles ergibt? Wir lassen es offen und freuen uns auf alles, was noch kommt.
Herbert Pixner in der Isarphilharmonie
Text: Maria Zimmerer