Demnächst im Kino? Das Filmstudio von Sevgi und Chris Hirschhäuser
„Herrlich!” Dieser Schriftzug über der Eingangstür stimmt Gäste positiv und ist eine nette Einladung ins weiträumige Loft-Filmstudio der Hirschhäusers. Einen roten Teppich gibt’s zwar nicht, dafür eine gut gefüllte Bar, einen Pizza-Automaten sowie viele Nischen für Kommunikation und Konzentration. Auch als Küche, Wohnzimmer und Set-Kulisse ist das Studio der beiden Filmschaffenden geeignet.
Chris, Ihr arbeitet seit 10 Jahren hier, was bedeutet Euch dieser Ort?
Wir verbringen täglich etwa 15 Stunden hier, planen Filmprojekte, drehen Fashion- und Musikvideos oder machen Castings. Den zweiten Raum nutzen wir als Lager für unser komplettes Equipment und erledigen anfallende Büroarbeiten. Zuhause haben wir viel weniger Platz, da wäre das alles nicht möglich. Deshalb waren wir wirklich entsetzt, als es anfangs hieß, wir müssen ausziehen, damit der Gasteig hier sein Ausweichquartier aufschlagen kann. Solidarisch mit anderen Mieter*innen des Areals konnten wir die Pläne so beeinflussen, dass wir auf dem Gelände nun gemeinsam mit dem Gasteig bleiben können. Wir freuen uns sehr über dieses Glück!
Was erhofft Ihr Euch vom Einzug des Kulturzentrums?
Es wird bestimmt wunderbar mit dem Gasteig. Für uns wäre es natürlich schön, mal eine München-Filmpremiere zu haben. Auch Open-Air-Filmprojektionen würden wir gerne machen, geeignete Wände gäbe es hier auf dem Areal. Wir freuen uns, wenn ein bisschen mehr Großstadtfeeling in diese Einöde hier kommt!
Aufregen bringt nix: Wolfgang Ronner, Kfz-Tüftler mit Vorliebe für Geigenkonzerte
Ronners Kfz-Werkstatt entpuppt sich als kunstvoller Karosserie-Kuriositäten-Komplex. Zwischen Autos, Schläuchen und Lackdosen finden sich farbenfrohe Bilder und eine Gitarre an der Wand, über unseren Köpfen schwebt ein Boot. Wegen der Gasteig-Baustelle hat Wolfgang Ronner derzeit weniger Arbeitsfläche zur Verfügung: Hinter seiner Werkstatt steht die Isarphilharmonie, davor wird das Gebäude für die Musikhochschule gebaut. Ärgern will sich der gebürtige Österreicher deswegen aber nicht.
Woher nehmen Sie diese Gelassenheit?
Ja mei, wozu soll ich mich aufregen. Das bringt mir nix, man muss im Leben immer das Beste aus allen Begebenheiten machen. Ich habe meine Kunden und denke, des werd scho hinhaun mit dem Gasteig, oder? Ich werd freilich auch rüberschaun in den Konzertsaal.
Welches Kulturangebot darf‘s denn für Sie sein?
Konzerte! Gerne Klassik, gerne Geigenkonzerte. Den Konzertmeister der Münchner Philharmoniker kenne ich schon seit über 25 Jahren, der ist ein guter Spezl von mir.
Sie waren einer der ersten Mieter auf dem Stadtwerke-Gelände. Erzählen Sie!
Seit etwa 22 Jahren bin ich jetzt hier. Vorher war ich mit einigen anderen Mietern in einem Gewerbehof an der Landsberger Straße. Das war damals ein großer Reinfall, nach nur einem Jahr mussten wir umziehen. Als wir hier auf das Stadtwerke-Gelände kamen war noch alles leer, wir hatten freie Platzwahl.
Text: Maria Zimmerer