Wie ein Magnet wirkt der Gasteig auf Helmut Wegmeth. Die zentrale Lage und Architektur des Münchner Kulturzentrums üben auf den 54-jährigen Amateur-Fotografen eine ganz besondere Anziehungskraft aus, sodass er schon jahrelang zum Stammpublikum des Hauses gehört. Die anstehende Gasteig-Sanierung und damit verbundene Veränderungen waren für Helmut Wegmeth daher ausschlaggebender Ansporn, die Entstehung des Sendlinger Ausweichquartiers mit seiner Kamera zu verfolgen.
Wegmeths Aufnahmen sollen den Betrachter fesseln und zu weiterführenden Fragen anregen. Seit über zehn Jahren beschäftigt sich der angehende Erzieher intensiv mit der Fotografie – stets auf der Suche nach ungewöhnlichen Perspektiven und Geschichten, die hinter den Motiven stecken. Während erste konzeptionelle Aufnahmen zunächst Gegensätze hervorheben, zeigen spätere Arbeiten die Verschiedenheit und unterschiedliche Perspektiven auf einen Blick. So verschafft Helmut Wegmeth abwechslungsreiche Einblicke in das Ausweichquartier Gasteig Sendling: weiträumig, detailreich, reduziert oder abstrakt.
Hintergrund des Fotoprojekts
Das Projekt „Interim – der Gasteig kommt nach Sendling” ist eine besondere Kooperation der Münchner Volkshochschule mit der Gasteig München GmbH anlässlich des 2021 anstehenden Gasteig-Umzugs nach Sendling. Das Fachgebiet „Fotografie & Video/Film” der Münchner Volkshochschule hat dieses Kursangebot in enger Zusammenarbeit mit dem Fotografen und Dozenten Gérard Pleynet entwickelt.
Schon seit März 2019 dokumentieren unter seiner Leitung mehrere Fotograf*innen die Veränderungen auf dem Interimsquartier des Gasteig – dabei immer im Mittelpunkt: der künstlerische Umgang mit dem Baugeschehen im Wandel von Zeit und Raum. Alle Teilnehmenden haben im Kursverlauf eigene Konzepte, Sichtweisen oder künstlerische Positionen entwickelt – so wie Helmut Wegmeth.
Text: Maria Zimmerer