Die Nachbarin: Jacqueline Tebcharani
Seit Frühjahr 2019 gehört Jacqueline Tebcharani zu den Teilnehmenden des Fotokurses „Interim – der Gasteig kommt nach Sendling”. Das besondere Kursangebot der Münchner Volkshochschule ist wie für sie gemacht: Die Betriebsrätin beschäftigt sich nicht nur intensiv mit Fotografie, sondern lebt schon über 25 Jahre in direkter Nachbarschaft des Areals, auf dem der Gasteig HP8 entsteht. Als Nachbarin kennt sie die Umgebung genau – mit dem Ausbildungszentrum der Stadtwerke, den unterschiedlichen Werkstätten von Handwerkern und Künstlern und der eindrucksvollen denkmalgeschützte Halle E. Schon von weitem sind die Türme des Heizkraftwerkes Süd sichtbar, für Besucher wie Anwohner des Areals eine markante, Orientierung gebende Hintergrundkulisse.
Dabei hätte Jacqueline Tebcharani nie gedacht, dass sich das Stadtwerke-Gelände einmal so schnell und umfassend verändern könnte. In ihren Fotografien hat sie einen Weg gefunden, Vergängliches festzuhalten, um es für sich und andere zu bewahren. Für Tebcharani besonders interessant: die prägnanten und verschiedenartigen Fenster der alten Bauten, denen sie gleich eine ganze Fotoserie widmet.
Hintergrund des Fotoprojekts
Das Projekt „Interim – der Gasteig kommt nach Sendling” ist eine besondere Kooperation der Münchner Volkshochschule mit der Gasteig München GmbH anlässlich des 2021 begonnenen Gasteig-Umzugs nach Sendling. Das Fachgebiet „Fotografie & Video/Film” der Münchner Volkshochschule hat dieses Kursangebot in enger Zusammenarbeit mit dem Fotografen und Dozenten Gérard Pleynet entwickelt.
Schon seit März 2019 dokumentieren unter Pleynets Leitung mehrere Fotograf*innen die Veränderungen auf dem Interimsquartier des Gasteig – dabei immer im Mittelpunkt: der künstlerische Umgang mit dem Baugeschehen im Wandel von Zeit und Raum. Alle Teilnehmenden haben im Kursverlauf eigene Konzepte, Sichtweisen oder künstlerische Positionen entwickelt – so wie Jacqueline Tebcharani.
Text: Maria Zimmerer