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Wie bleiben wir mental gesund? Stimmen zum ersten Mental Health Arts Festival im HP8

Ob Popstar, Professor, Slam-Poetin oder Coach: Am 8.7. kommen im Gasteig HP8 Menschen zusammen, die sich auf unterschiedliche Weise mit „mentaler Gesundheit“ auseinandersetzen. Workshops, Vorträge und inklusive Bühnenprogramme sollen beim neuen „Mental Health Arts Festival“ des Gasteig dazu anregen, offener mit diesem wichtigen Thema umzugehen. Wir fragen nach: Wie halten sich die Festival-Akteur*innen selbst mental gesund?

Die Halle E ist voller Menschen, die gemeinsam im Chor singen. Zwei Musiker leiten sie an.
Singen macht glücklich! Beim Go Sing Choir können am 8.7. alle einstimmen. Copyright: Robert Haas / Gasteig

„Ich habe eine mehrjährige Therapie gemacht und versuche, zusammen mit meiner Managerin, immer Räume für Pausen zu schaffen, um mich nicht mehr so zu überarbeiten wie in den vorherigen Jahren. Und ich setze mehr Grenzen.“

Popmusikerin Antje Schomaker spielt mit Band in der Isarphilharmonie und spricht in einem Panel über mentale Gesundheit in der Musikbranche.
Porträt der Musikerin Antje Schomaker
Musikerin Antje Schomaker Copyright: Pablo Heimplatz

„Ich praktiziere bewusstes Zuhören meiner eigenen Gedanken und Worte. Sobald ich bemerke, dass sie in eine ungünstige Richtung gehen, steuere ich aktiv dagegen. Jeden Abend denke ich an Dinge, auf die ich stolz bin und wofür ich dankbar sein kann.“

Coach Daniel Filser
Portrait Daniel Filsers; er trägt ein weißes Hemd.
Daniel Filser gibt am 8.7. einen Workshop zur Selbstwirksamkeit und ist überzeugt: Wer sich aus einer „Opferhaltung“ befreit, kann das Leben aktiv positiv verändern. Copyright: Marc Gilsdorf

„Bewegung und Freunde treffen sind mir wichtig. Das klappt manchmal mehr, manchmal weniger gut, weil ich gerade in Momenten, in denen es mir nicht so gut geht, auf nichts weniger Lust habe als auf Sport und andere Leute. Ist aber eine gute Prophylaxe :-)“

Comic-Künstler Dominik Wendland gibt einen Zeichen-Workshop und liest aus seinem „Anti-Depri-Tagebuch“.
Der Künstler Dominik Wendland
Künstler Dominik Wendland Copyright: Dominik Wendland
Eine Seite mit schwarzer Handschrift auf weißem Grund, dazwischen sind Strichzeichnungen.
Comic-Künstler Dominik Wendland dokumentierte in seinem „Anti-Depri-Tagebuch“, wie es ihm während seiner Behandlung mit Antidepressiva erging. Copyright: Dominik Wendland

„Ich achte ganz genau auf meine inneren Anspannungszustände und reguliere mich bewusst. Über den Körper und das Nervensystem ist das mit ganz einfachen Handgriffen möglich. Seit einigen Jahren mache ich morgens eine Routine aus Qi Gong Übungen und Meditation. Selbstregulation verbessert die eigene Gesundheit und hilft uns, bessere Beziehungen zu kultivieren – auch zu uns selbst.“

Melissa Salinas Rannenberg, Psychologin, Gesangspädagogin und Sängerin
Sängerin in einem orangen Kleid an einem Standmikrofron.
Melissa Salinas Rannenberg zeigt in Workshops, wie die eigene Stimme helfen kann, gelassen zu bleiben. Copyright: Arne Marenda Fotografie

„Um psychisch gesund zu bleiben, finde ich wichtig, dass Menschen einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen. Das ist bei mir erfreulicherweise mein Beruf und kann bei anderen eine Familienaufgabe oder ein Ehrenamt sein. Außerdem bedeutsam: ein guter Schlaf-Wach-Rhythmus sowie kulturelle Anregungen und soziale Kontakte. Da kann ich noch besser werden und wünsche mir etwas mehr Zeit.“

Prof. Dr. Michael Deuschle ist Leitender Oberarzt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI)
Porträt von Michael Deuschle
Michael Deuschles Vision ist: Erste Hilfe für psychische Gesundheit soll so selbstverständlich werden wie körperliche Erste Hilfe. Copyright: Daniel Lukac

„‚Mental gesund halten‘ impliziert einen Zustand von mentaler Gesundheit, der mir fern liegt. Mein größtes Ventil ist seit Jahren das kreative Schreiben. Neben professioneller psychotherapeutischer Begleitung sind mir ein achtsamer Umgang mit mir selbst im Alltag wichtig, ausreichend Ruhepausen und Sicherheiten. Lange Zeit wurde ich medikamentös behandelt, inzwischen nur noch bei Bedarf.“

Jule Weber thematisiert psychische Gesundheit durch Slam-Poetry auf der Festival-Bühne.
Slam-Poetin Jule Weber sitz auf dem Boden vor einem roten Vorhang.
In Workshops unterstützt Slam-Poetin Jule Weber Menschen dabei, die eigene Stimme zu finden. Copyright: Henriette Becht

„Ich merke zunehmend, dass auch meine mentale Gesundheit danach giert, gepflegt zu werden. Es gibt viele Dinge, die mir helfen abzuschalten. Aber um ehrlich zu sein: Ich könnte dies viel öfter tun. Was mir z. B. hilft, ist in der Badewanne entspannen, puzzeln, mit meiner Tochter malen, schreiben oder Yoga.“

Figurenspielerin Julia Raab
Szenefoto aus dem Theaterstück "Der Schwarze Hund"
Szenenfoto aus dem Stück „Der schwarze Hund – Depression aus dem Schatten ins Rampenlicht“, das im Rahmen des Mental Health Arts Festival im Saal X gezeigt wird. Copyright: Julia Fenske

„Mein soziales Netz hält mich gesund, die Familie, mein Freundeskreis. Meine Leidenschaften und Interessen: Kunst, Kultur – ich male selbst, und die Malerei bietet mir Ausgleich und stärkt mein Selbstwertgefühl. So bekomme ich Abstand vom beruflichen Alltag.“

Kulturpädagogin, Biografie-Arbeiterin und Künstlerin Birgit Michaelis
Porträt von Birgit Michaelis
Birgit Michaelis bietet beim Festival einen Biografie-Parcours an, bei dem erlebbar wird, wie wichtig Kunst ist, um das eigene Leben zu gestalten, Krisen zu meistern oder sich selbst zu spüren. Copyright: Birgit Michaelis

Das Mental Health Arts Festival im HP8

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