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Jetzt am Gasteig HP8: Das „Gerundete Blau“ von Rupprecht Geiger

Um das „Gerundete Blau“ vor der geplanten Gasteig-Sanierung sicher unterzubringen, wurde das Kunstwerk von Rupprecht Geiger in einer nächtlichen Umzugs-Aktion zum Gasteig HP8 nach Sendling transportiert. Unübersehbar vor der Halle E positioniert bildet das blaue Oval auch im Interimsquartier eine Einheit mit dem Gasteig.

Außen, tags, vor einer Backsteinhalle stehen mehrere Fahrzeuge, Hublader und Kräne. Ein großes, blaues, rundes Kunstwerk wird von einem der Kräne hochgehoben.
Via Sondertransport wurde das „Gerundete Blau“ nachts nach Sendling transportiert. Copyright: Melanie Brandl/Gasteig

Ein Münchner Wahrzeichen zieht um

Mitte der 80er Jahre erhielt der Münchner Künstler und Architekt Rupprecht Geiger den Auftrag, eine Skulptur für den damals noch im Bau befindlichen Gasteig zu entwerfen. 1987, zwei Jahre nach der Eröffnung des Kulturzentrums in Haidhausen, wurde das „Gerundete Blau“ eingeweiht. Direkt an der Rosenheimer Straße gelegen war das blau leuchtende Kunstwerk seither ein deutlich sichtbarer Orientierungspunkt für das Gasteig-Publikum, Kunstinteressierte und viele Stadt-Spaziergänger*innen.

 

Zwei Autokräne waren nötig, um die rund 6,5 Meter breite und 12 Tonnen schwere Scheibe aus Stahl auf einen Tieflader zu heben und zum neuen Standort zu transportieren. Eng abgestimmt mit dem Mobilitätsreferat der Stadt München und der Polizei, konnte der Sondertransport von Haidhausen nach Sendling abgewickelt werden. Seit Anfang November steht das Wahrzeichen jetzt vor dem Gasteig HP8 auf dem Platz am Kulturkraftwerk, selbstverständlich frisch gewaschen.

„Das Gerundete Blau gehört seit mehr als drei Jahrzehnten zum Gasteig. Deshalb ist es wunderbar, dass das Kunstwerk – wie der Gasteig selbst – nun eine Weile in Sendling beheimatet sein wird.“

Gasteig-Geschäftsführerin Stephanie Jenke
Außen, nachts, ein rundes, blaues Kunstwerk hängt an einem Kran. Ringsherum stehen Menschen in Warnwesten.
Außen, nachts, ein rundes, blaues Kunstwerk wird von einem Kran über eine gesperrte Straße gehoben.
Außen, nachts, ein rundes, blaues Kunstwerk wird von einem Kran auf einen Schwerlasttransporter heruntergelassen. Im Vordergrund ein weiterer Kran.

„Rupprecht Geiger hat in München über Jahrzehnte viel Kunst im öffentlichen Raum gestaltet“, sagt seine Enkelin Julia Geiger, die heute das Geiger-Archiv in Solln leitet. „Aber das Gerundete Blau vor dem Gasteig war ein besonders wichtiges Werk für ihn.”

 

Geiger entschied sich dabei ganz bewusst für Form und Farbe: Der leicht ovale „gedrückte Kreis“ – von den Münchner*innen liebevoll „Niveadose“ genannt – ist in einem Ultramarinblau beschichtet, um einen maximalen Kontrast zu der eher eckigen, strengen Architektur des Gasteig-Gebäudes aus roten Backsteinen zu erzielen. Kann dieses für den Haidhauser Gasteig „maßgeschneiderte” Wahrzeichen auch im Gasteig HP8 seine Wirkung entfalten? Julia Geiger freut sich über die Möglichkeit, das Kunstwerk noch einmal an einem anderen Ort und in einem ganz neuen Kontext zu betrachten.

„Jetzt wird das Gerundete Blau wieder ein Hingucker, einer, der auf die Isarphilharmonie aufmerksam macht. Das ist eine Art Reload.“

Julia Geiger, Enkelin des Künstlers Rupprecht Geiger

Wer den Gasteig HP8 besucht oder an der Brudermühlstraße vorbeikommt, kann das blaue Kunstwerk schon von weitem auf sich wirken lassen. Wenn der Gasteig nach der Sanierung wieder nach Haidhausen zurückkehrt, wird Geigers Werk erneut im Gepäck sein, so Gasteig-Geschäftsführerin Stephanie Jenke: „Der Gasteig wird dann in neuem Glanz erstrahlen. Und dazu gehört natürlich auch wieder das Gerundete Blau als Wahrzeichen.“

Gasteig-Geschäftsführerin Stephanie Jenke (rechts) mit Julia Geiger, Enkelin von Rupprecht Geiger, vor dem Kunstwerk
Freuen sich über das Kunstwerk am Gasteig HP8: Julia Geiger (links) und Stephanie Jenke Copyright: Benedikt Feiten/Gasteig

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