Hier tüftelt die Zukunft: im Ausbildungszentrum der Stadtwerke München
Früher haben die Stadtwerke München (SWM) das komplette Areal an der Hans-Preißinger-Straße selbst genutzt. Mit den Jahren veränderte sich der firmeneigene Bedarf: Viele Räumlichkeiten wurden an externe Unternehmen wie Schreinereien, Autowerkstätten oder neuerdings auch den Gasteig vermietet. Am südlichen Ende des HP8-Areals liegt das Ausbildungszentrum der Stadtwerke. Dort treffen wir den stellvertretenden Ausbildungsleiter Bernhard Hanslmaier zu einem Rundgang.
Ab Oktober kommt Leben in die Halle E mit Kino, Gastronomie und moderner Open Library. Was wissen Sie über frühere Zeiten und Nutzungen?
Die denkmalgeschützte Industriehalle der Stadtwerke München wurde früher als riesiges Lager für Maschinen und Bauteile genutzt. Unsere Auszubildenden haben wir häufig dorthin geschickt. Mit ausgefüllten Bestellscheinen und leerem Materialwagen sind sie vom Ausbildungszentrum bis zum ehrwürdigen Backsteingebäude gelaufen und kamen mit einer vollen Ladung Blech oder Schrauben zurück in die Werkstätten. Viele Hallen auf dem Gelände wurden mittlerweile an Fremdfirmen vermietet.
Was passiert hier im SWM Ausbildungszentrum?
Wir besetzen 140 Ausbildungsplätze pro Ausbildungsjahr und haben aktuell etwa 400 Azubis, die wir theoretisch und praktisch in 14 verschiedenen Berufen ausbilden – u. a. zu Fachkräften im Fahrbetrieb, als Elektroanlagenmonteur*in, Elektroniker*innen für Betriebstechnik, Anlagen- und Industriemechaniker*in oder in IT- und kaufmännischen Berufen. Unser Spektrum ist sehr breit, da die Stadtwerke München für die verschiedenen Bereiche wie Energie, Bäder, Mobilität oder Telekommunikation viele junge Fachkräfte brauchen. 2024 zieht das Ausbildungszentrum in die modernisierte Stadtwerke-Zentrale nach Schwabing.
Wie sehr interessiert Sie der Gasteig-Einzug?
Wir beobachten von unserem Dachgarten aus der Ferne, wie der Bau wächst. Oft diskutieren wir im Kollegenkreis, was damit wohl zukünftig passiert. Ob irgendwann alles rückgebaut wird? Ich persönlich fände das sehr schade. Mit dem Einzug der Kultur – der Bücherei, dem Kinosaal, den Konzerten – wird das Areal deutlich aufgewertet. Selbst wenn der Gasteig wieder auszieht, könnte man die gebauten Möglichkeiten anderweitig nutzen.
Was erhoffen Sie sich für die gemeinsame Zeit mit dem Gasteig HP8?
Wir freuen uns natürlich auf die Überschneidung mit dem Gasteig hier vor Ort. Auch mit den anderen benachbarten Firmen sind wir im Austausch, man unterstützt sich gegenseitig, installiert auch mal schnell etwas. Unsere SWM Kolleg*innen aus der Stadtwerke-Zentrale witzeln immer darüber, dass wir hier auf einer abgelegenen grünen Insel leben. Und wir haben hier wirklich ein schönes Klima, es ist alles sehr persönlich.
Text: Maria Zimmerer