Maximilian Allwein hat ein fotografisches Faible für Menschen. Der Diplom-Volkswirt begann als Gymnasiast, analog zu fotografieren, seine Vorliebe gilt Porträts oder Aktfotografien. Ein Ort wie der Gasteig, an dem sich täglich über 6.000 Menschen begegnen, ist für den Amateurfotografen daher eine unerschöpfliche Quelle neuer Motive.
Als das Gasteig-Ausweichquartier in Sendling noch reine Baustelle war, galt aus Sicherheitsgründen: Betreten für Unbefugte verboten! Maximilian Allwein nahm das Fotoprojekt der Münchner Volkshochschule daher zum Anlass, seinen Fokus neu auszurichten. Auf dem Baugelände sucht er nach Charakterköpfen, nach menschenähnlichen Gebilden im menschenleeren Areal. Statt Menschen spielen in seinen Porträts nun Objekte und Blickpunkte die Hauptrolle. Allweins Aufnahmen zeigen, wie sich die Gasteig-Baustelle in Fenstern und Objekten der ansässigen Kreativ-Betriebe spiegelt. In seinen Fotos bilden der Gasteig und seine zukünftigen Nachbarn schon jetzt eine sich gegenseitig inspirierende Einheit.
Hintergrund des Fotoprojekts
Das Projekt „Interim – der Gasteig kommt nach Sendling” ist eine besondere Kooperation der Münchner Volkshochschule mit der Gasteig München GmbH anlässlich des 2021 begonnenen Gasteig-Umzugs nach Sendling. Das Fachgebiet „Fotografie & Video/Film” der Münchner Volkshochschule hat dieses Kursangebot in enger Zusammenarbeit mit dem Fotografen und Dozenten Gérard Pleynet entwickelt.
Schon seit März 2019 dokumentieren unter Pleynets Leitung mehrere Fotograf*innen die Veränderungen auf dem Interimsquartier des Gasteig – dabei immer im Mittelpunkt: der künstlerische Umgang mit dem Baugeschehen im Wandel von Zeit und Raum. Alle Teilnehmenden haben im Kursverlauf eigene Konzepte, Sichtweisen oder künstlerische Positionen entwickelt – so wie Maximilian Allwein.
Text: Maria Zimmerer