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Gasteig HP8 – Fotokunst vom Bau (Folge 5)

Noch vor dem ersten Bagger waren sie da: mehrere Amateur-Fotograf*innen, die das Gelände in Sendling seit Beginn der Bauarbeiten immer wieder in ihren Fokus nahmen. Anlass dafür: ein fotografisches Langzeitprojekt der Münchner Volkshochschule. Wir präsentieren in mehreren Folgen eine Auswahl entstandener Motive.

Portrait des Amateurfotografen Maximilian Allwein auf dem Gelände des Gasteig HP8
Maximilian Allwein fotografiert während der Entstehung des Gasteig HP8. Copyright: Gérard Pleynet

Maximilian Allwein hat ein fotografisches Faible für Menschen. Der Diplom-Volkswirt begann als Gymnasiast, analog zu fotografieren, seine Vorliebe gilt Porträts oder Aktfotografien. Ein Ort wie der Gasteig, an dem sich täglich über 6.000 Menschen begegnen, ist für den Amateurfotografen daher eine unerschöpfliche Quelle neuer Motive.

„Ich bin selbst intensiver Gasteig-Nutzer und besuche gerne die Stadtbibliothek, (Jugend-)Konzerte oder Kurse der Volkshochschule – häufig habe ich im Gasteig schon gegessen oder getanzt. Es freut mich sehr, nun auch die neue Gasteig-Location intensiv erforschen und dokumentieren zu können. Besonders spannend finde ich, zu beobachten, welche Symbiose die benachbarten Kreativ-Betriebe mit dem Gasteig eingehen.”

Maximilian Allwein

Als das Gasteig-Ausweichquartier in Sendling noch reine Baustelle war, galt aus Sicherheitsgründen: Betreten für Unbefugte verboten! Maximilian Allwein nahm das Fotoprojekt der Münchner Volkshochschule daher zum Anlass, seinen Fokus neu auszurichten. Auf dem Baugelände sucht er nach Charakterköpfen, nach menschenähnlichen Gebilden im menschenleeren Areal. Statt Menschen spielen in seinen Porträts nun Objekte und Blickpunkte die Hauptrolle. Allweins Aufnahmen zeigen, wie sich die Gasteig-Baustelle in Fenstern und Objekten der ansässigen Kreativ-Betriebe spiegelt. In seinen Fotos bilden der Gasteig und seine zukünftigen Nachbarn schon jetzt eine sich gegenseitig inspirierende Einheit.

Gestänge aus Rohren
Roter Metallhaken vor Rohrkonstruktion
Tür mit zerbrochenem Fenster

Hintergrund des Fotoprojekts

Das Projekt „Interim – der Gasteig kommt nach Sendling” ist eine besondere Kooperation der Münchner Volkshochschule mit der Gasteig München GmbH anlässlich des 2021 begonnenen Gasteig-Umzugs nach Sendling. Das Fachgebiet „Fotografie & Video/Film” der Münchner Volkshochschule hat dieses Kursangebot in enger Zusammenarbeit mit dem Fotografen und Dozenten Gérard Pleynet entwickelt.

„Ich fühle mich dem Gasteig persönlich sehr verbunden. Er ist für mich ein Ort der Kunst und des geistigen Lebens, hier arbeite ich auch. Daher habe ich großes Interesse daran, die räumlichen und zeitlichen Veränderungen während seines Umzugs und der Sanierung zu dokumentieren.”

Gérard Pleynet

Schon seit März 2019 dokumentieren unter Pleynets Leitung mehrere Fotograf*innen die Veränderungen auf dem Interimsquartier des Gasteig – dabei immer im Mittelpunkt: der künstlerische Umgang mit dem Baugeschehen im Wandel von Zeit und Raum. Alle Teilnehmenden haben im Kursverlauf eigene Konzepte, Sichtweisen oder künstlerische Positionen entwickelt – so wie Maximilian Allwein.

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