Pauline, du kommst gerade aus der Isarphilharmonie. Was hast du da gemacht?
Pauline: Ich arbeite im Moment bei der Ton- und Medientechnik mit, und lerne verschiedene Aufgaben in diesem Bereich kennen. Gerade haben wir in der Isarphilharmonie ein Kinderkonzert vorbereitet und die Headsets für drei Schauspieler eingestellt. Gleichzeitig haben Leute von der Lichttechnik die Beleuchtung für die Notenpulte der Musiker*innen
vorbereitet.
Ann-Kathrin: Pauline durchläuft während ihrer dreijährigen Ausbildung verschiedene Stationen. Erst war sie bei uns Projektleiter*innen im Büro, jetzt ist sie für einige Wochen in der Veranstaltungstechnik – bei der Beleuchtung, bei Ton und Bühne. Danach folgen die Kommunikationsabteilung und die Berufsschule. Durch diese Rotation bekommt Pauline einen Allround-Blick und weiß, welche Personen sie im Gasteig wofür ansprechen kann. Wenn sie später als Projektleiterin Veranstaltungen betreut, weiß sie genau, worauf es in den einzelnen Bereichen ankommt, vom Rechnungswesen über die Technik bis zur Kommunikation.


Pauline, warum hast du dich überhaupt für eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau im Gasteig entschieden und wie gefällt es dir bisher?
Pauline: Eine Ausbildung im Gasteig hat mich besonders wegen der Kultur und der riesigen Bandbreite des Programms angesprochen. Was ich ganz toll finde: Wenn wir schöne Veranstaltungen organisieren, dann schaffen wir zusammen einen kleinen, glücklichen und unvergesslichen Moment im Leben, für die Veranstaltenden, aber auch für uns selbst und die Besucher*innen. Ich lerne täglich etwas Neues und fühle mich hier im Gasteig total willkommen.
„Ich bin überrascht, wie gewaltig die Möglichkeiten, Räumlichkeiten und das Equipment hier sind. Viele Leute in meinem Alter unterschätzen den Gasteig und wären begeistert, wenn sie wüssten, wie offen das Haus wirklich ist.“
Ann-Kathrin, als Projektleiterin kümmerst du dich von A bis Z um deine Veranstaltungen. Welche Eigenschaften braucht man für diesen Beruf?
Ann-Kathrin: Als Projektleiterin werde ich häufig von einer Situation in die nächste geworfen, das macht den Job sehr abwechslungsreich, verlangt aber auch Organisationsgeschick, Aufgeschlossenheit Menschen gegenüber und Freude an der Sache. Wir begegnen stündlich anderen Situationen, mit denen wir umgehen müssen und dürfen. Oft bin ich gedanklich mit drei Veranstaltungen gleichzeitig beschäftigt und dann kommt es darauf an, sich zu konzentrieren und an wirklich alles zu denken. Wir leben als Projektleiter*innen sehr viel in der Zukunft. Gedanklich bin ich schon im Sommer 2023, gleichzeitig darf ich nicht immer nur nach vorne denken, ich muss und will auch im Moment bleiben.


Klingt definitiv nicht nach Langeweile. Warum engagierst du dich obendrein noch als Ausbilderin im Gasteig?
Ann-Kathrin: Ich habe selbst als Volontärin im Gasteig angefangen und jetzt möchte ich junge Leute fordern und fördern. Außerdem will ich nicht einstauben: Durch Begegnungen bleibe ich frisch im Kopf und bekomme immer wieder aufs Neue spannende Sichtweisen und Perspektiven mit. Neue Azubis denken neu!
Pauline: Schon am ersten Tag wurde uns gesagt, dass wir Azubis hier viele Möglichkeiten haben, uns einzubringen. Wenn uns etwas bedrückt oder wir etwas ändern wollen, dann sollen wir das direkt ansprechen. Durch Gespräche mit anderen Berufsschüler*innen weiß ich, dass es meilenweite Unterschiede zwischen den Ausbildungsbetrieben gibt. Hier im Gasteig werden wir Azubis ernst genommen: Gesetze werden beachtet und es interessiert die Leute, wie es uns geht.
Ann-Kathrin: Wir haben das wahnsinnige Glück, das wir unsere Azubis nicht woanders hinschicken müssen, sondern alle Ausbildungsbereiche direkt vor Ort im Gasteig abdecken können, das ist schon einzigartig.

Durchstarten im Gasteig?
Text: Maria Zimmerer