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„In diesem Land …“ Deutschland 1923 – Das KrisenjahrKammermusikabend mit Roman Knižka und Bläserquintett OPUS 45

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.

Eine Fotografie des Schauspielers Roman Knižka und des Bläserquintetts Opus 45. Sie stehen auf einem engen, hellen Flur und halten ihre Instrumente in der Hand.
Copyright: Daniel Haeker

„In diesem Land …“ Deutschland 1923 – Das Krisenjahr ist ein literarischer Kammermusikabend. Der Schauspieler Roman Knižka liest aus Presseberichten, politischen Reden, literarischen Texten von Rilke und Brecht, Karl Kraus, Kurt Tucholsky, Erich Kästner und Vicky Baum. Das Musik-Ensemble OPUS 45 spielt zeitgenössische Werke für Bläserquintett, darunter Stücke von Carl Nielsen, Paul Hindemith, Jacques Ibert, Erwin Schulhoff und Hanns Eisler.

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.

„In diesem Land …“ Deutschland 1923 – Das Krisenjahr ist ein literarischer Kammermusikabend. Der Schauspieler Roman Knižka liest aus Presseberichten, politischen Reden, literarischen Texten von Rilke und Brecht, Karl Kraus, Kurt Tucholsky, Erich Kästner und Vicky Baum. Das Musik-Ensemble OPUS 45 spielt zeitgenössische Werke für Bläserquintett, darunter Stücke von Carl Nielsen, Paul Hindemith, Jacques Ibert, Erwin Schulhoff und Hanns Eisler.

Die Weimarer Republik erlebte 1923 das schwerste Jahr seit ihrer Gründung. Dramatische Schlagzeilen, politische Krisen und Umbrüche prägen die Zeit: „Franzosen und Belgier besetzen das Ruhrgebiet.“, „Inflation – der Kurs der Mark fällt immer schneller!“, „Reichswehrtruppen marschieren in Sachsen ein.“, „Adolf Hitler putscht in München.“. Am 20. Oktober 1923 wird das Rathaus in Annaberg besetzt. Rainer Maria Rilkes „Duineser Elegien“ erscheinen. Bertolt Brecht sorgt für Theaterskandale. Fritzi Massary feiert Triumphe in Operetten. Der deutsche Stummfilm floriert. In Weimar findet die erste Bauhaus-Ausstellung statt und im Herbst 1923 nimmt der erste öffentliche Rundfunksender seine Arbeit auf – das neue Medium Radio boomt und löst eine Euphorie aus.

 

Das Programm bietet eine atmosphärisch dichte Zeitreise in die krisenhafte und gleichzeitig kulturell faszinierende Welt des Jahres 1923. Und stellt die Frage: Sind wir genau 100 Jahre später in einer vergleichbar drastischen Dynamik der politischen Krise? Rechtspopulistische Strömungen und Parteien gewinnen an Einfluss – in Deutschland und Ländern wie Italien, Ungarn und Frankreich. Eine Pandemie, der russische Angriffskrieg in der Ukraine, eine spürbare Inflation und eine Energiekrise erschüttern derzeit das Leben der Menschen in Europa und weltweit. Können wir aus dem Scheitern der ersten deutschen Demokratie Erkenntnisse für uns heute ziehen und Wege aus der Krise finden?