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Festival „go drag! munich“ im Gasteig HP8

Ruby Tuesday mit künstlichem Männerkörper in schwarzer Jacke, stark geschminkt mit toupiertem Haar.
Copyright: Patrick Eckhardt

Unter dem Titel „go drag! munich“ findet von 1. bis 5. Mai Münchens erstes Drag Festival statt. Workshops, Performances, Konzerte, Theater, Lesungen und Filme zeigen Drag-Kunst in allen Facetten.

„Bei uns ist jeden Tag Fasching“

 

„Drag ist eine Kunstform, die alle Lebensbereiche und Genres abdeckt“, sagt Festivalkuratorin Ruby Tuesday. Die Münchner Diplom-Designerin ist seit 13 Jahren in der Szene aktiv und erklärt, dass der Spaß am Verkleiden dabei eine große Rolle spielt: „Vereinfacht gesagt ist bei uns jeden Tag Fasching.“ Gleichzeitig stecke hinter der Drag-Kunst aber auch eine politische Haltung. Selbstbestimmung und das Durchbrechen gesellschaftlicher Konventionen sind dabei zentrale Themen: „Wir wollen mit Drag zeigen, dass alle so sein können, wie sie wirklich sind.“

 

Der Fokus des Festivals „go drag! munich“ liegt dabei nicht auf den bekannten Drag-Queens, also auf Männern, die Frauen verkörpern. Stattdessen konzentriert es sich bewusst auf Drag-Kings und -Quings, dargestellt von weiblichen, trans* und nicht-binären Künstler*innen.

 

Gender Performance Legende Bridge Markland erfand zusammen mit Diane Torr, Grand-Daddy of Drag-Kings, das go drag! Konzept. Die ersten zwei go drag! Festivals fanden 2002 und 2022 in Berlin statt. Gemeinsam mit dem PATHOS theater und der Gasteig München GmbH entwickelten Bridge Markland und Ruby Tuesday nun das speziell auf München zugeschnittene Programm.

 

Zum Festival kommen Stars der Szene wie Cora Frost und Pandora Nox, aber auch internationale Gäste aus Großbritannien, Kenia und Polen. Fünf Tage lang sind rund 30 Veranstaltungen zu sehen. Spielorte sind neben den Festival-Initiatoren Gasteig HP8 und PATHOS theater auch HochX, schwere reiter, NS-Dokumentationszentrum München, Drehleier und Kunsthalle München.

 

Im Gasteig HP8 gibt es im Rahmen des Festivals ein vielseitiges Programm: Kuratorin Bridge Markland erzählt bei ihrer Lecture Performance „king-ing the drag, drag-ing the king“ von ihrem Leben – und wie sie selbst zum Drag-King wurde (1.5., in deutscher und englischer Sprache). Sie spielt aber auch auf ganz andere Art mit Rollen: Mit „nathan in the box“ präsentiert sie Lessings Parabel als Ein-Frau-Playback-Theater mit Puppen und Popmusik noch einmal ganz neu (5.5.).

 

Die nicht-binäre Nancy Nutter schildert in der Performance „On Drag” die Geschichte eines kleinen Jungen, der die Geschlechtergrenzen sprengt (2.5., in englischer Sprache). Und die Londoner Künstler*in Claire Dowie verpackt das Ganze – inspiriert von Kafkas „Metamorphosen“ – als Theaterstück „H to He“, das auf sensible Weise unverschämt lustig die Verwandlung in einen Mann thematisiert (3.5., in englischer Sprache).

 

Mit Pandora Nox und Alexander Cameltoe kann man in Workshops selbst in die Welt der Drag-Kunst eintauchen: Im Tanz-Workshop „Take Your Drag Moves to the Next Level“ der Drag Race Germany-Gewinnerin, Profi-Tänzerin und Choreographin Pandora Nox aus Wien dürfen alle eigene Drag-Moves ausprobieren (1.5.). Und Alexander Cameltoe verrät in seinem Workshop „Drag-Kings, Drag-Things, Queens and Inbetweens“, wie man Charaktere und Geschichten durch Make-Up ausdrücken kann (3.5.).

 

„Wir sind, wer wir sind. Und das ist gut so“ nennt sich die Drag-Lesung für Groß & Klein, die die Münchner Stadtbibliothek im Gasteig HP8 veranstaltet (5.5). Und bei der Podiumsdiskussion „Drag & Politics“ diskutieren Buba Sababa, Majic Dyke, Eric Big Clit und Helen Varley Jamieson darüber, wie sich die Politik des Drag von der Gegenkultur der 1980er Jahre bis zur vernetzten und kommerzialisierten Welt von heute entwickelt hat (5.5., in englischer Sprache).

 

Eine Ausstellung der Fotografin und Drag-Künstlerin Verena Gremmer alias Ruby Tuesday in der Halle E (23.4. – 5.5.) sowie zwei Kinofilme runden das Gasteig-Programm ab. „Venus Boyz“ von Gabriel Baur erzählt von einer legendären Drag-King-Nacht in New York (4.5., in englischer Sprache). Katarina Peters Dokumentarfilm „Man for a Day“ begleitet die Künstlerin und Gender-Aktivistin Diane Torr bei einem Workshop, in dem eine Gruppe Frauen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenkommt, um die Geheimnisse der Männlichkeit zu entdecken. (5.5., in deutscher und englischer Sprache).

 

Tickets: 6 – 30€, einige Veranstaltungen sind kostenlos

 

Weitere Informationen zum gesamten Festival-Programm finden Sie unter godragmunich.de.

 

Initiiert vom PATHOS theater und der Gasteig München GmbH in Partnerschaft mit dem HochX, dem schwere reiter, dem NS-Dokumentationszentrum München, dem Theater Drehleier, der Kunsthalle München, der Münchner Stadtbibliothek und der Gasteig-Kulturstiftung, gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München

In Kooperation mit Motel One, rausgegangen, IN München, BR Puls und Queer.de

 

Pressekontakt „go drag! munich festival“:

Hark Empen

Hark.Empen@stueckliesel.com

+49 163 699 88 04

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