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Symphonieorchester des BR: Anderson / SchostakowitschManfred Honeck (Leitung), Julia Bullock (Sopran)

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.

Die Sopranistin Julia Bullock im Portrait vor einer bunten Wand.
Sopranistin Julia Bullock Copyright: Allison Michael Orenstein

Der österreichische Dirigent Manfred Honeck und die amerikanische Sopranistin Julia Bullock präsentieren zusammen mit Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in drei Konzerten in der Münchner Isarphilharmonie mit Julian Andersons „Exiles. Remembrances” und Dmitri Schostakowitschs Symphonie Nr. 5. zwei Werke, die sich auf einzigartige Weise mit politischen und sozialen Themen von besonderer Aktualität auseinandersetzen.

Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.

Der österreichische Dirigent Manfred Honeck und die amerikanische Sopranistin Julia Bullock präsentieren zusammen mit Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in drei Konzerten in der Münchner Isarphilharmonie mit Julian Andersons „Exiles. Remembrances” und Dmitri Schostakowitschs Symphonie Nr. 5. zwei Werke, die sich auf einzigartige Weise mit politischen und sozialen Themen von besonderer Aktualität auseinandersetzen.

  • Julia Bullock, Sopran
  • Chor des Bayerischen Rundfunks
  • Manfred Honeck, Leitung
  • BRSO

Eigentlich war die Uraufführung von Julian Andersons halbstündigem Werk „Exiles. Remembrances” für Januar 2022 durch Chor und Symphonieorchester des BR vorgesehen, musste jedoch Corona-bedingt abgesagt werden – eine ironische Volte des Schicksals, da das 2020/2021 entstandene Stück zum Teil die Erfahrung der Pandemie selbst zum Thema macht.

 

In seiner oratorischen Meditation über das Verlassen der Heimat und die Sehnsucht nach Rückkehr spiegelt der 1967 in London geborene Anderson, der aus einer jüdischen Familie stammt und selbst Angehörige durch die Schoah verloren hat, einerseits die babylonische Gefangenschaft des Volkes Israel und den Holocaust inklusive einer Hommage an den couragierten Amerikaner Varian Fry, der tausenden Europäern zur Flucht vor den Nazis verholfen hat. Andererseits reflektiert der Brite darin die eigene, durch den Lockdown erzwungene Isolation. Anderson wurde erst vor Kurzem mit dem Grawemeyer Award for Music Composition 2023 ausgezeichnet, der oft auch als „Nobelpreis der Musik” bezeichnet wird.

 

Die amerikanische Sopranistin Julia Bullock gibt mit „Exiles. Remembrances” ihr Debüt bei Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

 

Beziehungsreich kombiniert Manfred Honeck Andersons Werk mit Schostakowitschs ebenfalls hochpolitischer Fünften Symphonie; auch dies ein Stück, das aus einer Phase der Isolation und des Rückzugs hervorgegangen ist. 1937 in Leningrad uraufgeführt, sollte das Werk den lebensbedrohlich schikanierten Komponisten gegenüber der stalinistischen Kulturbürokratie rehabilitieren. Dabei schrieb er eine Musik, deren humane Botschaft und subtile Mehrdeutigkeit den schwierigen Umständen auf geschickte Weise trotzt. Schostakowitsch bekannte später selbst: „Das ist doch keine Apotheose. Man muss schon ein kompletter Trottel sein, um das nicht zu hören.”

Programm

  • Julian Anderson: „Exiles. Remembrances” für Stimme und Orchester
  • Dmitrij Schostakowitsch: Symphonie Nr. 5 d-Moll, op. 47

Konzerteinführung um 18:45 Uhr, Eintritt frei mit gültiger Konzertkarte

Zu Gast sind Julian Anderson und Manfred Honeck. Moderation: Michaela Fridrich

 

Das Konzert am Freitag, 31. März, wird um 20.05 Uhr live im Radio auf BR-KLASSIK und im Videostream auf BR-KLASSIK Concert und brso.de übertragen.