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Zwischennutzung des Gasteig-Gebäudes steht

Till Hofmann, Barbara Bergau, Max Wagner und Nepomuk Schessl
Copyright: Michael Amtmann

Fette Katze kann aus dem Sack  - Vertrag zur Zwischennutzung des sanierungsbedürftigen Gasteig-Gebäudes in Haidhausen ist unter Dach und Fach

„Es hat ein bisschen gedauert, alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Aber nun haben wir die Grundlage für eine Zwischennutzung, wie sie München vielleicht noch nicht gesehen hat“, sagt Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner. Im Auftrag der Stadt München hat Wagner den Vertrag ausgehandelt, auf dessen Basis das Gasteig-Gebäude in Haidhausen bis zur nötigen Sanierung zwischengenutzt werden soll. Mit den aus einem Auswahlverfahren hervorgegangenen Zwischennutzern, die sich mittlerweile in der gemeinnützigen GmbH „Fat Cat“ („Fette Katze“) zusammengeschlossen haben, unterzeichnete Max Wagner heute (Freitag, 3. Februar) einen Vertrag, dessen Laufzeit bis Ende 2023 terminiert ist.

 

Nach dem Auszug von Münchner Stadtbibliothek, Münchner Volkshochschule, Musikhochschule und Münchner Philharmonikern aus dem Stammhaus in verschiedene Interimsquartiere soll das Gebäude in Haidhausen durch die sogenannten Hauptzwischennutzer bespielt werden, die wiederum andere Kreative ins Haus holen. Der Fokus soll dabei vor allem auf der freien Szene liegen und Diversität, kulturelle Bildung und soziale Initiativen einschließen, ebenso ein Angebot mit einem großen Anteil von kostenlosen oder kostengünstigen kulturellen Nutzungen, unter anderem Ateliers und Proberäume für Kreative.

 

„Ich freue mich, dass der Wunsch des Stadtrats nach einer Zwischennutzung des Gasteigs schon bald in Erfüllung geht“, sagt Katrin Habenschaden, Zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt und Vorsitzende des Gasteig-Aufsichtsrats. „Es wäre unverzeihlich gewesen, das Gebäude leer stehen zu lassen, schließlich ist der Bedarf an Flächen zur kreativen und sozialen Nutzung groß. Für Münchens freie Szene ist die Zwischennutzung eine besondere Gelegenheit, sich in einem außergewöhnlichen Umfeld zu zeigen. Subkultur trifft auf den Gasteig – das verspricht spannend zu werden.“

 

„In München besteht ein großer Raumbedarf für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft. Daher ist es gut, den Gasteig für eine Zwischennutzung zur Verfügung zu stellen. Ich wünsche mir, dass der Gasteig wie bisher allen offen steht und das kulturelle Angebot in der Stadt bereichert“, sagt Anton Biebl, Kulturreferent der Landeshauptstadt München.

 

„Wir freuen uns sehr, dass es jetzt mit der Fat Cat losgehen kann“, sagt Barbara Bergau vom Bellevue di Monaco. Sie steht gemeinsam mit Till Hofmann, Chef von Münchner Bühnen wie Lustspielhaus und Milla sowie der Veranstaltungsagentur Eulenspiegel, dem Zwischennutzungs- und Hallen-Routinier Michi Kern und Nepomuk Schessl vom Konzertveranstalter MünchenMusik hinter der neu gegründeten gemeinnützigen GmbH „Fat Cat“.

 

Das Konsortium hat auch schon einen Plan für die nächsten Schritte. Till Hofmann von „Fat Cat“ sagt: „Wir bereiten gerade einen ‚call for ideas‘ vor, an dem sich jede*r beteiligen kann, und hoffen auf große Resonanz und viele kreative Ideen. Außerdem planen wir möglichst bald einen ‚Tag der offenen Tür‘ für alle interessierten Kulturschaffenden, Bildungsorganisationen, soziokulturellen Akteur*innen, Veranstalter*innen  und Anwohner*innen, um herauszufinden und zu diskutieren: ‚Was fehlt München?‘ Daraus werden wir dann eine möglichst bunte Struktur basteln. Und dann kann Fat Cat losschnurren mit diversen, inklusiven, niedrigschwelligen Veranstaltungen und Angeboten für alle.“

 

Das Team der Gasteig München GmbH wird sich weiterhin um die Gebäudetechnik in Haidhausen kümmern. „Das können nur wir – und machen das natürlich gern“, sagt Gasteig-Chef Max Wagner. „Wir haben schon in den letzten Monaten sehr kollegial und erfolgreich mit dem Team von Fat Cat zusammengearbeitet. Und vielleicht ergeben sich ja tatsächlich die einen oder anderen neuen Ideen, die man später einmal in einem generalsanierten Gasteig weiterführen kann.“