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Spring rein! Die MVHS findet eine neue Heimat im HP8

Mit einem prall gefüllten Eröffnungsprogramm feiert die Münchner Volkshochschule vom 6. bis 9. Oktober ihren Einzug in den Gasteig HP8. Programmdirektorin Susanne May und Managementdirektor Martin Ecker berichten über die Pläne der MVHS am neuen Standort.

Frau Dr. May und Herr Dr. Eckert lehnen auf einer blauen Brüstung eines Balkons in der Halle E
Copyright: Catherina Hesse

Frau May, Herr Ecker – von Sprüngen in unbekannte Gewässer wird abgeraten. Warum wagt es die MVHS trotzdem?

 

Susanne May: Wir springen ja in ein vertrautes Umfeld: Die anderen Gasteig-Institute sind bereits vor Ort und wir freuen uns darauf, die Zusammenarbeit zu vertiefen. Das Beste kommt eben zum Schluss! Dabei sind wir in unserem Stadtbereich Süd mit einem umfassenden Kursprogramm längst in Sendling vertreten.

 

Martin Ecker: Das Kulturzentrum Gasteig springtüber die Isar und dort – am anderen Ufer – warten neue Möglichkeiten für Kultur und Bildung auf uns. Die Zusammenarbeit mit Handwerks- und Industriebetrieben, Künstlerinnen und Künstlern vor Ort sowie die Nähe zur Isar sorgen für ein neues Kultur- und Bildungsangebot, das zu Sendling passt.

 

Zieht das Programm aus dem Gasteig Haidhausen eins zu eins nach Sendling?

 

Susanne May: Nein, das würde diesem Ort nicht gerecht werden. Im HP8 finden Sie einen Querschnitt durch das komplette Programm der Münchner Volkshochschule – aus allen neun Programmbereichen und rund 50 Fachgebieten –, aber es entstehen auch neue Schwerpunkte. Wir sind das größte Zentrum für kulturelle Erwachsenenbildung in Deutschland mit sehr erfahrenen Dozierenden. Die Möglichkeiten sind hier besonders günstig. Man kann beispielsweise morgens in einer Klezmer Kapelye mitspielen, nachmittags Hackbrett oder Cello lernen, anschließend eine Konzerteinführung besuchen und dann mit informierten Ohren ein Konzert eines Weltklasse-Orchesters genießen.

Man kann auch Kunst und Kunsthandwerk von Kreativen lernen, die um die Ecke ihr eigenes Atelier haben, oder unser Goldschmiedeatelier in der Halle E besuchen. Ein ganz besonderer Tipp: in einer echten Dunkelkammer das Handwerk der analogen Fotografie erlernen.

„München ist stolz auf seine Volkshochschule: Nicht nur, weil sie die größte VHS Deutschlands mit einem einmalig breit aufgestellten Programm ist, sondern auch, weil sie Menschen in München zusammenbringt und es vielen erleichtert, in München und in Deutschland anzukommen.“

Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München

Martin Ecker: Auch unsere Lehrgänge zum Nachholen von Schulabschlüssen haben hier ein neues Zuhause. An die 300 Jugendliche und junge Erwachsene holen in jedem Jahr mit der MVHS ihren Schulabschluss nach. Ein Teil von ihnen lernt in speziellen Projekten, die sich an Geflüchtete oder Migrant*innen richten. Sie alle erhalten sozialpädagogische Begleitung, die nicht selten darüber entscheidet, ob der Abschluss glückt und ob sich eine weiterführende Schule oder eine Ausbildung anschließt. An diesem Ort können sie erfolgreich lernen und kommen in Kontakt mit Arbeitgeberinnen aus der Nachbarschaft.

 

Es hört sich so an, als sei der Interims-Standort ein Glücksfall für den Gasteig?

 

Susanne May: Das HP8 ist jetzt schon eine Erfolgsgeschichte – ein echter Katalysator für gemeinsame Projekte der Kulturvermittlung. Es ist ein offener und inspirierender Ort, der zur Zusammenarbeit anregt. Wir sehen ihn nicht als Provisorium, sondern als echte Chance für die Volkshochschule und für München.

 

Martin Ecker: Im HP8 ist es noch schwerer als im Haidhauser Gasteig, nur die MVHS oder nur die Philharmoniker oder nur die Musikhochschule oder nur das Kammerorchester zu besuchen und nicht das Ganze zu sehen. Der Gasteig HP8 ist viel mehr als die Summe seiner Teile.

 

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