Zum Hauptinhalt springen

Ran an die Kamera! Drei Fragen an das Team vom Jugendfilmfestival flimmern&rauschen

Ilona Herbert und Linus Einsiedler leiten gemeinsam das Festival flimmern&rauschen. Dieses motiviert jedes Jahr Kinder und Jugendliche, den ersten eigenen Film zu drehen. Im Gasteig HP8 zeigt das älteste Kinder- und Jugendfilmfestival Deutschlands, welche Ideen die jungen Filmemacher*innen umgesetzt haben.

Im Vordergrund steht ein kleiner Spielzeugroboter, hinten sieht man verschwommen das Publikum in einem dunklen Raum.
Copyright: Matthias Gross/Institut fuer Medienpädagogik

Ilona, du sichtest schon seit 20 Jahren Filme für flimmern&rauschen. Was bewegt die jungen Leute, damals und heute?

 

Ilona: Viele Themen sind gleichgeblieben: Beziehungen, Liebe, Schmerz oder die Frage nach dem „Wer bin ich?“. Die Umwelt spielt ebenfalls eine Rolle oder aktuelle Ereignisse wie die „Fridays for Future“-Bewegung. Ich würde sagen, der wesentliche Unterschied ist die Technik. Heutzutage kann man schon mit wenigen Mitteln technisch gute und inhaltlich starke Filme machen.

 

Was kann das kreative Schaffen aus eurer  Sicht bewirken?

 

Ilona: Wir gehen häufiger in Schulen und unterstützen ganze Klassen beim Filmemachen. Dort erleben wir die positive Wirkung auf die Teamarbeit sehr stark, Gruppen arbeiten konzentriert und voller Vertrauen miteinander. Durch die gemeinsame Arbeit am Film brechen häufig Strukturen auf und Charakterzuschreibungen verändern sich.

Linus: Einen Film kann man nicht alleine machen, dazu braucht es ein gutes Team. Das Festival soll daher auch eine Plattform sein: Filmfans können sich treffen, in Workshops über bestimmte Themen wie „Diversity im Film“ diskutieren oder sich bei einem Filmquiz oder Frühstück auf lockere Art vernetzen. Wir wollen sie dazu motivieren, mit dem Filmemachen weiterzumachen. Daher gibt es auch vor und nach jedem „flimmern rauschen“-Festival verschiedene Formate für den Austausch.

Porträt von Ilona Herbert.
Copyright: JFF- Institut für Medienpädagogik
Porträt von Linus Einsiedler.
Copyright: JFF- Institut für Medienpädagogik

Was motiviert euch bei dieser Nachwuchs-Arbeit?

 

Ilona: Beim Festival feiern wir die Kompetenzen der jungen Menschen. Für mich als Pädagogin ist es toll, dass ich mit den Geschichten der jungen Leute arbeiten darf und ihnen Wertschätzung sowie eine Bühne geben kann. Ich bleibe an den jungen Themen dran und kann besser verstehen, was die jungen Menschen so bewegt.

Linus: Für mich ist es besonders spannend, ein Festival zu organisieren, für das ich früher selbst Filme eingereicht habe. Die direkte Arbeit mit den Jugendlichen ist wahnsinnig bewegend und intensiv. Welche Arbeit und welche Botschaften hinter den Filmen stecken, unterschätzt man häufig. Junge Leute suchen durch die Filme einen Weg, sich mitzuteilen und uns zu zeigen, was ihnen wichtig ist. Wir dürfen sie dabei unterstützen: Das ist einfach nur großartig!

 

flimmern&rauschen wird jedes Jahr vom Medienzentrum München durchgeführt. Dort gibt es das ganze Jahr über Beratung zu Filmprojekten und Drehbüchern sowie Hilfe bei der Planung des Drehs. Das Medienzentrum verleiht auch Geräte und stellt Räume und Schnittplätze zur Verfügung. Und: Man kann sich auch jetzt schon wieder für das Festival 2024 bewerben. Einreichschluss ist jährlich im Dezember.

 

flimmern&rauschen im Gasteig HP8

Text: